Nichts wie raus!


Der Frühling ist da – und mit ihm die Schwäbisch-Hällischen Schweine, die nun wieder auf der großen Weide in Wolpertshausen ihr freies Leben genießen. „Das ist das Schweineparadies“, sagt Rudolf Bühler, Besitzer der Weide, Bio-Bauer und Retter der alten Landrasse. Und er hat recht.

 

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Fünf Mohrenköpfle, wie sie in Hohenlohe liebevoll genannt werden, haben sich von den anderen abgesetzt und erkunden eifrig das Gelände. Sie springen im Gras umher, rempeln sich gegenseitig an und stupsen – quasi entschuldigend – anschließend ihre Rüsselscheiben aneinander. Kaum zu glauben, welches Tempo die zwischen 50 und 60 Kilogramm schweren Schwäbisch-Hällischen beim Galopp über die Weide vorlegen können. Dank der kräftigen Beine ist die alte Landrasse geländegängig.

 

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Die anderen der insgesamt 49 Schweine haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Für die einen scheint die neu gewonnene Freiheit noch etwas ungewohnt: Wie es für Rudeltiere typisch ist, haben sie sich eng aneinander geschmiegt an dem grünen Silo niedergelassen, das Kraftfutter aus Getreide, Bohnen, Erbsen und 20 Prozent Eicheln bereithält. Hier ist auch der Spender befestigt, der auf Druck Wasser freigibt. Manche haben sich am Sattel – Kopf und Hinterteil sind dank dunkler Borsten geschützt - schon einen Sonnenbrand eingefangen. Sie müssen erst noch lernen, dass sie sich bei starker Strahlung besser in den großen offenen Stall zurückziehen.

 

Konzentriert graben die Tiere der zweiten Gruppe mit ihren kräftigen Rüsselscheiben den Boden des drei Hektar großen Geländes um, im Takt wippen dazu die großen, die Augen überlappenden Schlappohren. Schweine haben eben einen enormen Appetit und würden bei der Futtersuche auch Rinde nicht verschmähen. Daher sind die Bäume auf der Weide durch ein stabiles Holzgestell geschützt.

 

Weide- oder Hutehaltung, wie sie früher hieß, hat in Hohenlohe Tradition. Noch bis in die 1940er Jahre  trieben die Bauern ihre Schweine auf die Weide und die abgeernteten Felder, damit sie sich ihr Futter suchen konnten. Mit der vitalen und robusten Landrasse der  Schwäbisch-Hällischen belebt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall den alten Brauch wieder – zur Freude der vielen Zaungäste, die hier einmal Schweine auf der Weide beobachten können. Und offensichtlich zur Freude der Tiere, die den Sommer im Schweineparadies verbringen dürfen.

 

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