Wer lässt sich ein solches Spektakel schon entgehen! An diesem Sonntag (28. September, 11 Uhr) werden beim traditionellen Volksfestumzug wie in jedem Jahr Tausende die Straßen säumen, wenn Prachtgespanne der Stuttgarter Brauereien, historische Fahrzeuge, Trachtengruppen, Kapellen und Bürgerwehren aus dem ganzen Land vom Cannstatter Kursaal zum Wasen ziehen. Die Stars unter den mehr als 3500 Mitwirkenden haben allerdings vier Beine, einen schwarzen Kopf und ein schwarzes Hinterteil. „Mohrenköpfle“ werden sie in ihrer Heimat Hohenlohe liebevoll genannt.
Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A
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Schwäbisch-Hällische Schweine sind an sich schon etwas Besonderes. Das gilt erst recht für diejenigen, die als Eichelschweine den Sommer und Herbst über auf der Weide leben. Sie sind Thema eines Films, den der Berliner Produzent Carsten Krüger derzeit in Hohenlohe dreht: „Von der Weide auf den Teller“.
„Knochiges Fundament“, „gleichmäßige Zitzenabstände“, „ausgepräger Säumungsstreifen“: Die meisten werden jetzt nur Bahnhof verstehen. Wer einmal bei einer Zuchtschau dabei war, kann mit diesen Fachbegriffen sehr wohl etwas anfangen. Die vielen kleinen und großen Zuschauer, die gespannt die Präsentation von Schwäbisch-Hällischen Zuchttieren beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen verfolgten, gehören jetzt dazu.
Karen Markwardt muss noch immer lachen: „Das hat richtig Spaß gemacht.“ Gemeinsam mit einem Fernsehteam des Südwestrundfunks (SWR) hat die Moderatorin Mitte Juli den Schwäbisch-Hällischen auf der Schweineweide in Cröffelbach bei Wolpertshausen einen Besuch abgestattet. Produziert wurde der Film für die Reihe „Expedition in die Heimat“. In der Sendung „Unterwegs im Kochertal“ am 29. August treten auch die Mohrenköpfle auf.
Die Mohrenköpfle sind in aller Munde. Aber wer hat schon mal ein ausgewachsenes Schwäbisch-Hällisches Schwein gesehen? Bei der Zuchtschau, die am letzten Sonntag im August beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen stattfindet, bietet sich die Chance. Der staatlich bestellte Zuchtleiter für Baden-Württemberg Albrecht Weber (Stuttgart) und die Zuchtleiterin für die übrigen Bundesländer Maite Mathes (Hannover) erklären den Zuschauern, worauf es bei den Schwäbisch-Hällischen im Detail ankommt.
Baden-Württemberg ist Genießerland – und zu Recht stolz darauf. Unsere regional geprägte Küche ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Viele lang vergessene Spezialitäten erleben jetzt wieder ihre Renaissance. Der Fränkische Grünkern mit seiner typischen Herstellung zum Beispiel, oder Topinambur als einheimische Knolle mit charakteristisch feinem Geschmack. Und das Schwäbisch-Hällische Landschwein, dessen unvergleichliches Fleisch aus der bäuerlichen wie der Sterneküche nicht mehr wegzudenken ist.
Wann immer es die Witterung zulässt, läuft derzeit die Getreideernte in Hohenlohe auf Hochtouren. Dann sind die Bauern bis spät in die Nacht auf ihren Feldern im Einsatz. Was die Ernte mit den Schwäbisch-Hällischen zu tun hat? Ziemlich viel, denn es geht schließlich um ihr Futter. Und Schweine, das wissen wir, fressen für ihr Leben gern.
Schweine, die Auslauf ins Freie haben, sind das Natürlichste der Welt – und dem Verbraucher höchst sympathisch. Für Schwäbisch-Hällische Zuchtsauen etwa ist dies (wo immer es die örtlichen Gegebenheiten erlauben) Vorschrift. Doch die wenigsten wissen, dass diese Haltung Risiken birgt und für den Bauern mit einem erheblichen auch finanziellen Aufwand verbunden ist. Dann nämlich, wenn eine Seuche im Anmarsch ist.
Die Rettung der alten Rasse Schwäbisch-Hällisches Landschwein ist ein auch international viel beachtetes Projekt. Daher hat sich in dieser Woche ein internationales Team von Wissenschaftlern und Praktikern zu einer Tagung bei der Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall getroffen.
Die Aufregung in der Grundschule in Wolpertshausen war groß: Lebende Schweine bekommen selbst Kinder auf dem Land nicht alle Tage zu sehen. Kein Wunder also, dass die 17 Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse gebannt auf den großen Strohkorb schauten, den Bauer Kurt Nothdurft von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall ins Klassenzimmer schleppte. Und erst recht, als er vorsichtig den großen Deckel hob: Darin lagen sechs wunderschöne Ferkel, gerade mal vier Wochen alt.
Viele alte Haus- und Nutztierrassen sind in ihrer Existenz gefährdet. Einmal im Jahr dreht sich im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen alles um dieses wichtige Thema. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall präsentiert Sauen und Eber des Schwäbisch-Hällischen Landschweins, Experten bringen dabei die zugrunde gelegten Kriterien auch dem Laien näher. Denn auch diese alte Landrasse steht aktuell auf der so genannten Roten Liste einheimischer Nutztierrassen in Deutschland.
Früher sind die Metzger aus Stuttgart nach Hohenlohe gefahren und haben dort ihre Schweine abgeholt. Das ist Geschichte – bekanntlich dürfen viele heute nicht mehr selbst schlachten. Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. (geschützte geografische Angabe) aber können Fachgeschäfte aus der Stadt noch heute „direkt beim Bauern“ beziehen – bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH).
„Super!“ Michael Kraiß ist begeistert, denn die Besucher der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd sind es auch. Zur Landesgartenschau in der Stauferstadt haben neun Mohrenköpfle, wie sie der Färbung wegen in Hohenlohe liebevoll genannt werden, ihre neue Heimat im Wald unterhalb des Schönblicks in Schwäbisch Gmünd gefunden. Hier werden die Schwäbisch-Hällischen wie ihre Vorfahren bis Ende Oktober leben. Die Schweine stammen von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, nach Ende der Schau werden sie zurück nach Schwäbisch Hall gebracht.
Bio zum Anfassen, Entdecken, Fühlen und Stauen: Darauf dürfen sich Groß und Klein beim ersten Öko-Aktionstag am Samstag, 10. Mai, in Stuttgart freuen. Von 10 bis 17 Uhr präsentiert sich auf dem Schlossplatz, Untere Kastanienallee die bunte Vielfalt aus dem Land. Wie gut nachhaltig erzeugte Lebensmittel schmecken, darüber informiert an diesem Tag auch die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall am Beispiel von Schwäbisch-Hällischem Qualitätsschweinefleisch g.g.A. (geschützte geografische Angabe). Artgerechte Tierhaltung, gesundes und gentechnisch unverändertes Futter sowie tierschutzgerechte Schlachtung der Schweine dieser alten Landrasse garantieren bekanntlich ganz besondere Geschmackserlebnisse, die Genießer nicht nur im Land so schätzen.
Wie so oft in den vergangenen Tagen lässt Klaus Memmler einen prüfenden Blick über die Schweineweide schweifen: Soll ich die Schwäbisch-Hällischen rauslassen? Im Stall des Bauers in Frankenhardt-Hirschhof warten 28 so genannte Börge, wie die männlichen kastrierten Tiere heißen, dass sie endlich an die frische Luft dürfen.
„Hat jemand schon einmal ein solches Stück Fleisch gesehen?“ Koch Eberhard Braun nimmt eines der großen Koteletts in die Hand und zeigt es den Schaulustigen, die das Geschehen im Kocherlebnisstudio des Landes Baden-Württemberg auf der Slow Food Messe in Stuttgart verfolgen. Ja, beim Italiener, entgegnet ein Mann. Dieses so genannte Tomahawk-Steak – typisch dafür ist der frei geschabte Knochen – aber stammt vom Schwäbisch-Hällischen Schwein g.g.A. (geschützte geografische Angabe). Es hat eine kräftige Marmorierung und ein dicke Speckauflage. Das Besondere aber ist: Das Fleisch hat rund zwei Wochen lang gereift, es ist ein Stück Dry Aged Pork.
Eine Scheibe Kesselfleisch, Sauerkraut und ein Stück frisches Bauernbrot: So sieht gehobener Genuss heute aus. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) lässt denn auch bei der Eröffnung der Slow Food Messe Stuttgart – „Markt des guten Geschmacks“ – den Luxus des Einfachen hochleben: „Slow Food ist nicht elitär, Slow-Food-Küche ist oft sehr einfach.“
Was haben das Augsburger Huhn, die Weiße Gehörnte Heidschnucke und das Schwäbisch-Hällische Schwein gemeinsam? Alle drei stammen aus Deutschland. Das Huhn ist rund um die namensgebende Stadt zuhause, das Schaf im Weser-Ems-Gebiet und das Schwein in der Region Hohenlohe. Alle drei gehören zu den regional wertvollen Nutztierarten. Und alle drei sitzen neben 40 anderen – darunter auch Lebensmittel und Kulturpflanzen – als deutsche Vertreter in der Arche des Geschmacks! Die Slow Food Stiftung für Biodiversität hat das Mohrenköpfle jetzt offiziell als Passagier aufgenommen.
In der Stuttgarter Wilhelma sind die Mohrenköpfle los: Am 27. Februar hat Herdbuchsau Ina (Zuchttier 2136/19) sechs putzmuntere Ferkel geworfen. Damit ist die 2011 in der Stuttgarter Anlage geborene Sau zum fünften Mal Mutter geworden. Für den aus Hohenlohe stammenden Rapper ist es bereits Nachwuchs Nummer 16. Den Kleinen darf der stattliche Eber aber nur über die Reling seines Stalls hinweg zuschauen. Weil die Schwäbisch-Hällische Saubande bereits quicklebendig durch die Anlage tobt, haben an ihnen nicht nur kleine Besucher ihre Freude. In der Wilhelma leben die Ferkel mit den Muttersauen im offenen, mit Stroh ausgelegten Stall, wärmen sich unter Heizstrahlern und suhlen sich im hauseigenen Schlammbad.