Bauern im Erntestress


Die Getreideernte läuft auf Hochtouren, auch auf dem Bauernhof von Friedrich und Birgit Eberhardt in Hellmannshofen im Kreis Hall. Hafen, Weizen und Gerste aus eigenem Anbau verfüttern sie an ihre Zuchtschweine. Und das Stroh benötigen die Landwirte, um die Ställe einzustreuen – wie es in den Erzeugerrichtlinien für Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. vorgeschrieben ist.

 

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„Wo bist du?“, ruft die Bäuerin ins Lager hinein. Für die dumpf klingende Antwort gibt es eine einfache Erklärung: Friedrich Eberhardt steht in einem großen Holzsilo. Bevor das neue Getreide gedroschen und eingefüllt wird, muss es vollkommen sauber sein. Der gefürchtete Kornkäfer könnte sonst alle Vorräte vernichten. Sorgfältig kehrt der Landwirt alles zusammen und entsorgt die Reste.

 

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400 Tonnen Getreide benötigen die Eberhardts das ganze Jahr über für die Fütterung ihrer Tiere. Rund 100 Zuchtsauen und deren Nachwuchs leben auf dem Hof, und Schweine haben bekanntlich einen Riesenappetit. Zwei Drittel davon ernten die Landwirte auf ihren eigenen 40 Hektar Fläche, den Rest müssen sie zukaufen – etwa von anderen Bauern, die keine Tiere mehr halten und ihr Getreide an die Eberhardts liefern.

 

An diesem Nachmittag wird Friedrich Eberhardt Wintergerste dreschen. „Der Weizen braucht noch zwei Wochen“, erklärt die Bäuerin. Birgit Eberhardt kennt sich aus – mit der Landwirtschaft und vor allem mit den Tieren, die ihr am Herzen liegen. Dazu gehören die Schweine, der Hund, die Katzen, die Hühner, vor allem aber ihre Pferde. Stolz zeigt sie den Nachwuchs. Landfee hat sie das hübsche Fohlen genannt, das im kühlen Stall bei der Stute steht. „Morgens gleich nach dem Aufstehen um 6 Uhr lasse ich sie auf die Weide, tagsüber ist es zu heiß“, sagt die schlanke Frau und streicht Landfee über die Flanke.

 

Rund eine Woche früher als sonst sind die Eberhardts im Ernteeinsatz, denn die anhaltende Hitze und die geringen Regenfälle fordern ihren Tribut. „Wir haben weniger Stroh als sonst“, sagt Birgit Eberhardt, „aber wir sind zufrieden.“ Mit Sohn Axel, dem designierten Hofnachfolger, hat die Familie in schweißtreibenden Stunden  bereits viele Strohballen gepresst und eingelagert. Die Bäuerin packt selbstverständlich mit an. Und sorgt nebenbei dafür, dass Frühstück, Mittag- und Abendessen rechtzeitig auf dem Tisch stehen. Dazu gibt’s Saft aus Johannis-, Stachel- und Himbeeren aus dem eigenen Garten. „Die Arbeit, die das ganze Jahr über zu tun ist, muss natürlich auch erledigt werden“, sagt die Bäuerin und lacht. Etwas anderes, das ist klar, möchte sie nicht tun.

 

 

 

 

 


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