Im Schweineparadies


Hoch über dem idyllischen Bühlertal nahe Schwäbisch Hall liegt die Prinz-Charles-Weide. Ihr Name erinnert an den Besuch des britischen Thronfolgers bei den Hohenloher Bauern im Jahr 2013. Dort sind jetzt neue Bewohner eingezogen – wir waren dabei.

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Dieter Küstner und Fritz Wolf vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst steuern den großen Lkw den schmalen Waldweg entlang vom Bühlertal bis dicht an die Weide. An Bord sind 31 stramme Schweine, und zwar ganz besondere Schweine. Das Fleisch dieser Schwäbisch-Hällischen trägt neben dem EU-Siegel geschützte geografische Angabe zusätzlich das Siegel des Bio-Anbauverbands Demeter. Seit diesem Sommer ist die Prinz-Charles-Weide von Rudolf Bühler, Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft und Demeter-Bauer, nämlich als erste Demeter-Weide zertifiziert: demeter.de

 

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Den Schweinen sind Siegel egal. Nicht aber die glänzende Metallklappe, die zwischen ihnen und dem „Schweineparadies“ (Bühler) steht. Dank ein paar Handvoll Stroh überwinden die zwischen 50 und 80 Kilogramm schweren Schwäbisch-Hällischen aber schnell die Hürde und sind draußen. Neugierig inspizieren einige mit dem Rüssel die betonierte Futterstelle und den Wasserspender, die meisten Tiere aber drängt es sofort hinaus auf die große Weide. Klee ist offenbar nicht nur für Rinder ein echter Leckerbissen, andere springen wie Geißböcke über die Fläche, verfolgen sich gegenseitig oder beziehen gleich die großen Holzhütten für ein ausgiebiges Schläfchen.

 

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Das unbekümmerte Verhalten zeigt: Die alte Landrasse für Weidehaltung bestens geeignet. Die Tiere sind robust und geländegängig. Das wussten sich schon die Vorfahren der Hohenloher Bauern zunutze zu machen. Hutehaltung mit Schwäbisch-Hällischen Schweinen war weit verbreitet, Hirten trieben die Tiere über die abgeernteten Felder und in die Wälder zur Eichelmast. Das ist heute nicht mehr erlaubt. Damit die schweinischen Leckerbissen aber ganzjährig zur Verfügung stehen, ruft die Erzeugergemeinschaft alljährlich zur Eichelsammelaktion. Anschließend werden die Waldfrüchte getrocknet, zu Pellets gepresst und an die Weideschweine verfüttert.

 

Die weitläufige Weide, das gute Futter und die großen Hütten überzeugen die neuen Bewohner offensichtlich. Die 31 Schwäbisch-Hällischen fühlen sich im Schweineparadies sauwohl!

 

Filmclip Schweineweide


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