Miss Schwäbisch-Hällisch gesucht


Wer ist die Schönste im ganzen Land? Die Qual der Wahl bei der Kür der Schwäbisch-Hällischen hat Albrecht Weber. Der 41-jährige Agraringenieur ist Zuchtleiter für Baden-Württemberg. Beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen am Sonntag, 25. August, wird er diejenigen Tiere küren, die dem Zuchtziel der alten Landrasse am besten entsprechen.

 

„Das Zuchtziel beschreibt das ideale Schwein, bei der Vorführung können wir beurteilen, wie sich das Zuchtziel in der Realität darstellt“, erklärt Albrecht Weber. Früher waren diese Schauen für die Züchter von enormer Bedeutung. Ein Siegertier im Stall zu haben bedeutete bares Geld. Heute ist die Veranstaltung vor allem eine Chance für Jung und Alt, Schwäbisch-Hällische einmal live zu bestaunen. Einen Alt-Eber mit 300 bis 350 Kilogramm sieht man schließlich nicht alle Tage. Interessierte können sich vor Ort auch über die Rettung der alten Landrasse informieren.

 

Bewertet werden die Schweine im Vorführring nach den in den Leistungsprüfungen festgelegten Kriterien wie beispielsweise Fleischanteil, Rückenspeckdichte oder wie viele Ferkel eine Sau hat und wie viele sie aufgezogen hat. Auch das Äußere spielt natürlich eine Rolle. „Ein rassetypisches Merkmal der Schwäbisch-Hällischen ist das große Schlappohr“, erklärt der Zuchtleiter. Wichtig ist auch, ob die Beine – der Fachmann spricht von „Fundamenten“ – kräftig sind. Bei der Sau wird besonders das Gesäuge beäugt.

 

Die Tiere treten in vier Kategorien an: Jungsauen, Sauen, junge und alte Eber. Um eine der begehrten Urkunden zu erlangen, legen sich die Züchter ordentlich ins Zeug. Die Schweine müssen am Tag der Entscheidung die richtige Figur haben, sie bekommen eine Pediküre und werden gründlich gewaschen.

 

Und da die schöne Cimbel nicht mehr lebt, haben jetzt auch andere Sauen eine Chance. Diese Schwäbisch-Hällische aus dem Stall von Rudolf Bühler, einem der Retter der alten Landrasse, hatte bei den Schauen jahrelang die Schnauze vorne. 234 Ferkel hat Cimbel im Lauf von zehn Jahren auf die Welt gebracht. Und das hat ihr optisch überhaupt nicht geschadet – im Gegenteil. „Cimbel war eine Paradesau und von den anderen Züchtern gefürchtet“, erinnert sich Weber lachend. „Die hat bis ins hohe Alter den Siegerpreis abgeräumt.“

 

Die Fakten:
Hoffest auf dem Sonnenhof
Sonntag, 25. August 2013, ab 10 Uhr
Haller Straße 20
74549 Wolpertshausen

(Autobahn 6, Ausfahrt 44)


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