Nachwuchs gesucht!


Dürfen wir vorstellen? Elisabeth Keibel, frisch gebackene Fleischereifachverkäuferin bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Junge Menschen wie die 19-Jährige suchen Metzgereien deutschlandweit – und nahezu verzweifelt: Fast ein Drittel der Ausbildungsplätze Fachverkäufer/-in Fleisch, wie der Beruf genau heißt, ist im vergangenen Jahr unbesetzt geblieben.

 

Eli Keibel kann das nicht nachvollziehen. „Mit Menschen umzugehen macht doch großen Spaß“, sagt sie, „in diesem Beruf wird es einem nie langweilig.“ Dabei habe sie sich eher zufällig nach dem Hauptschulabschluss beworben und – so sieht sie es heute - einen Volltreffer gelandet: „Der Job hat viel aus mir gemacht und mich weiter gebracht.“ Und was sagen die Freunde zur Berufswahl? „Respekt, dass Du das kannst“, erzählt sie, „und: Das hätten wir Dir nicht zugetraut.“ Beim Grillfest im Freundeskreis ist ihr Rat jetzt natürlich  besonders gefragt:  „Da bin ich immer vorne dabei.“ Mit einem guten Barbecue-Angebot könnten sich Metzgereien auch neue Zielgruppen erschließen, junge Menschen für gutes Fleisch begeistern.

 

Drei Jahre dauert die duale Ausbildung – ein Tag pro Woche geht’s in die Schule; zusätzlich findet einmal im Monat einen Tag lang praktischer Unterricht statt. Hier lernen die Azubis beispielsweise auch, was in die Wurst kommt, und wie man sie macht. Wie man beispielsweise ein Messer hält, lernen die jungen Menschen am Ausbildungsplatz. „Ein Mal schneiden sich alle“, sagt die junge Fleischereifachverkäuferin und zeigt ihren rechten Zeigefinger, bei dem fast die Kuppe dran glauben musste.

 

Eli Keibel verkauft und berät ihre Kundschaft gerne. „Oft fragen uns Leute, was sie heute kochen sollen“, erzählt sie. „Dann sagen wir, was an dem Tag im Angebot ist, wie man es zubereitet und was dazu passt.“ Und es gibt Fragen über Fragen: Welche Wurstsorte ist eher fettarm? Wie lange benötigt der Braten, bis er fertig ist? Welche Gewürze sind in der Bratwurst? Womit lassen sich Rouladen füllen? Da gilt es, die Produktpalette gut zu kennen und genau das passende zum Kundenwunsch anzubieten. Genau zuzuhören sowie freundlich und ruhig zu bleiben, auch wenn ein Kundengespräch länger dauert oder mal schwierig wird, gehört ebenso zum Job: „Der Kunde ist König.“

 

Damit alles appetitlich aussieht, muss das Angebot in der Theke natürlich immer tipptopp sein. Das gilt auch für die Verkäuferin. „Vielleicht schreckt das manche Jugendliche ab, dass sie eine Uniform tragen müssen“, überlegt Eli Keibel, „viele wollen sich anziehen, wie es ihnen gefällt.“ Gewisse Vorteile bietet die Arbeitskleidung freilich auch: „Ich muss mir morgens nicht lange überlegen, was ich anziehe.“ Um ihre Zukunft ist der 19-Jährigen nicht bang: „Leute in meinem Beruf sind überall gesucht“, sagt sie selbstbewusst.

 

Das Fleischerhandwerk informiert über Berufe und Verdienste: www.fleischerberufe.de


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