Viele alte Haus- und Nutztierrassen sind heute in ihrem Bestand gefährdet. Für die meisten ist in der modernen Landwirtschaft kein Platz mehr, so genannte Hochleistungsrassen haben sie verdrängt. Das Schwäbisch-Hällische Schwein aber konnte sich behaupten. Der „Tag der bedrohten Haustierrassen“ im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen bietet Gelegenheit, sich über das Thema zu informieren.

 

Schon vor Jahren wurde in Wackershofen damit begonnen, die Außenanlagen soweit wie möglich unter historischen Gesichtspunkten zu bewirtschaften und sich unter dem gleichen Aspekt um die Haltung von Haustieren zu kümmern. So werden im Museumsdorf Tiere gehalten, die in der Vergangenheit zum Dorf dazu gehörten: Federvieh, traditionelle und regionale Pferde-, Rinder- und natürlich Schweinerassen wie das in Hohenlohe liebevoll „Mohrenköpfle“ genannte Schwäbisch-Hällische Schwein.

 

Im Schweinestall informiert eine neue, reich bebilderte Ausstellung über die wechselvolle Geschichte der traditionsreichen Rasse: von den Anfängen unter König Wilhelm I. von Württemberg, der mit der Einfuhr chinesischer Maskenschweine im Jahr 1820 den Grundstock für die Zucht legte, bis zur Rettung der als ausgestorben gegoltenen Rasse im Jahr 1984 durch den Wolpertshausener Bio-Bauern Rudolf Bühler und Gleichgesinnte – ein auch international viel beachtetes Projekt.

 

Am „Tag der bedrohten Haustierrassen“ (Sonntag, 29. Mai, 10 bis 17 Uhr) werden die Tiere nicht nur gezeigt, den Besucherinnen und Besuchern wird auch interessantes Hintergrundwissen vermittelt. Mitglieder der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen e.V. werden im Rahmen von Führungen, die sich auch an Kinder richten, die im Freilandmuseum anwesenden Tierrassen vorstellen und ihre Bedeutung für die biologische Vielfalt erklären.

 

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Neben Informationen wird auch Unterhaltung geboten: Mitglieder der Hohenloher Hundefreunde zeigen Turnierhundesportvorführungen (12, 13.30 und 15 Uhr) und die Coburger Fuchsschafe des Freilandmuseums werden in der Schafscheuer aus Birkelbach geschoren (ab 12 Uhr). In verschiedenen Museumsgebäuden sind Handwerksvorführungen zu sehen, alle historischen Gebäude sowie die Sonder- und Dauerausstellungen laden zum Besichtigen ein. Erstmals ist im Steigengasthaus die Sonderausstellung „Der Hund im Dorf – wie es früher war“ zu sehen.

 

www.wackershofen.de