Eine kleine Initiative entfaltet eine große Wirkung: Die Rettung der alten Rasse der Schwäbisch-Hällischen Schweine und der Wiederaufbau der Zucht hat zur Gründung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall geführt (BESH). Die starke Gemeinschaft sichert die Existenz der rund 1450 Bauernhöfe in Hohenlohe.

 

Landwirtschaft heute ist geprägt von Krisen und ökologischen Veränderungen mit sozialen Folgen wie Höfesterben und Nachwuchsmangel im Handwerk und im Bauernstand. Doch es gibt auch Bewegungen, die Hoffnung auf Veränderung machen – Ansätze wie die Erfolgsgeschichte des mit dem EU-Siegel geschützte geografische Angabe ausgezeichneten Schwäbisch-Hällische Qualitätsschweinefleischs zeigen, wie sich nachhaltige Landwirtschaft, handwerkliche Verarbeitung und wirtschaftliche Erfolge gemeinsam realisieren lassen.

 

Positive Beispiele wie diese werden in der Slow Food Youth Akademie diskutiert. Die Akademie ist ein aus sieben Themen-Wochenenden und einer Studienreise bestehendes interaktives Trainingsprogramm für junge Auszubildende, Berufstätige und Studenten aus den Bereichen Gastronomie und Lebensmittelproduktion, die mehr über das Lebensmittelsystem und dessen praktische Prozesse erfahren möchten. An drei Wochenenden macht die Slow Food Youth Akademie mit 25 Teilnehmenden – unter ihnen fünf Köchinnen und Köche und ein Förster - nun Station auf Schloss Kirchberg, der Akademie für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft in Hohenlohe. 

 

Behandelt werden die Themenbereiche Bodenfruchtbarkeit und Getreide sowie kleinbäuerliche Landwirtschaft und Agrarökologie. Am dritten Wochenende stehen dann die Themen Fleisch und Milch im Mittelpunkt. Problematisiert werden dabei die heute gängigen Hybridrassen in der Nutztierhaltung und der damit einhergehende Verlust von biologischer und kultureller Vielfalt, aber auch die mangelnde Wertschätzung seitens der Verbraucher, die den Preis und nicht die Qualität als ausschlaggebendes Kriterium betrachten. Denn Erzeugung und Konsum haben sich über die letzten Jahrzehnte zunehmend entkoppelt.

 

b2ap3_thumbnail_blog_Folge4_SFY_2.jpg 

Die Mitglieder der Slow Food Youth Akademie lernen in Hohenlohe am Beispiel des Schwäbisch-Hällischen Landschweins den Prozess vom Aufwachsen des Tieres bis zum Endprodukt auf dem Teller kennen – und das aus erster Hand, denn sie kommen in Kontakt mit den Landwirten, die sich dem Erhalt der schützenswerten alten Landrasse verschrieben haben. Und sie legen selbst Hand an, backen Brot, ernten Gemüse und wursten.

 

Auf diese Weise schafft die Slow Food Youth Akademie eine Plattform, um Akteuren aus allen Bereichen der Lebensmittelkette Gelegenheit zu geben sich auszutauschen und zu Veränderungen im nachhaltigen Sinne beizutragen. Die Beteiligten kommen aus einer Vielzahl von Branchen und Disziplinen, haben aber ein gemeinsames Ziel: Die Zukunft unseres Essens nachhaltig zu verbessern!

 

http://slowfoodyouth.de