Lassen Sie es sich schmecken!
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Na, ist Ihnen bei dieser Meldung das Wurstbrötchen im Hals stecken geblieben? Fleisch und Wurst sind krebserregend, hat die Weltgesundheitsorganisation Anfang der Woche verkündet. Um das gleich mal klarzustellen: Eine Zigarette zu rauchen ist gefährlicher, als ein Schweinekotelett zu essen.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) analysiert, was bei Menschen Krebs auslösen kann. Dafür führt die zur Weltgesundheitsorganisation gehörende Behörde nicht selbst Studien durch, sondern überprüft bereits vorhandene - in diesem Fall mehr als 800 internationale Untersuchungen. Aufgrund der Datenlage hat die IARC rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch als „krebserregend“ eingestuft. Unter „rotem Fleisch“ versteht die IARC das von Säugetieren stammende Muskelfleisch, allen voran Schwein und Rind. Unter „verarbeitetem Fleisch“ versteht die Behörde Wurst, Corned Beef, Kasseler oder auf Fleisch basierende Saucen.
Die IARC sieht es nun als sicher erwiesen an, dass der Verzehr von verarbeitetem Fleisch Darmkrebs verursachen kann. Pro 50 Gramm verarbeitetem Fleisch, das jemand am Tag verzehrt, steigt das relative Darmkrebsrisiko um 18 Prozent.
Was das konkret bedeutet, verdeutlicht ein Rechenbeispiel, das „Spiegel online“ veröffentlicht hat: Laut Robert-Koch-Institut hat eine 45-jährige Frau in Deutschland durchschnittlich ein Risiko von 0,3 Prozent, in den folgenden zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken. Bei einem 65-jährigen Mann beträgt es 2,4 Prozent. Essen diese beiden Durchschnittsdeutschen nun 100 Gramm mehr Wurstwaren als ihre Altersgenossen, haben beide ein 36 Prozent höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken: Bei der 45-Jährigen beträgt es dann 0,4 Prozent, bei dem 65-Jährigen 3,3 Prozent.
Panikmache ist fehl am Platz, denn wirklich neu sind die Warnungen nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung beispielsweise rät im Rahmen einer vollwertigen Ernährung zu nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche. Auch die IARC-Experten empfehlen nun nicht, sich fleischlos zu ernähren. Fleisch enthält viele wichtige Nährstoffe wie Eisen, Zink und Selen sowie die Vitamine B 1 und B 6. Es kommt wie so oft im Leben auf die Menge an - und auf die Qualität.
Was lernen wir daraus?
Wir sollten weniger Fleisch und hochwertiges Fleisch essen. Wir sollten kein industriell verarbeitetes Fleisch essen, sondern handwerklich hergestellte Wurstwaren. Dann können wir uns Fleisch und Wurst schmecken lassen.
Zusammenfassung zur Studie (in englischer Sprache):
http://www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2015/pdfs/pr240_E.pdf
Zuletzt bearbeitet am
Nur das Bild ist unter aller Kanone, da habt ihr doch eine Hackfleischpackung von Aldi,Lidl unt Konsorten ausgepackt. Oder ist das Ironie pssend zum Artikel?