Die Ernte ist eingebracht. Jetzt freuen sich Lukas (11) und Ben (bald 9) auf die Zuchtschau der Schwäbisch-Hällischen Herdbuchtiere beim Hoffest in Wolpertshausen. Im vergangenen Jahr haben die Traubs – zur Familie gehören noch Vater Bernd, Mutter Inka, der 14-jährige Leo und Marie-Sophie (6) – einen zweiten Preis gemacht (Foto). Ob es in diesem Jahr einen ersten Platz gibt?

 

Der Hof der Traubs liegt hoch auf der Hohenloher Ebene bei Limbach. „Von hier aus kann man bis zur Frankenhöhe sehen“, zeigt Bernd Traub in Richtung Osten und damit nach Bayern, „wir sind der letzte Zipfel von Hohenlohe.“ 1923 haben sich die Urgroßeltern Theophil und Frederike Traub hier niedergelassen. 2005 hat Bernd Traub den Hof auf die Schwäbisch-Hällische umgestellt und züchtet seither Herdbuchtiere. 20 Herdbuchsauen stehen in seinem Stall. Eine anspruchsvolle Arbeit, sagt er: „Es dauert zwei bis drei Generationen, bis sich eine gute Sau entwickelt hat.“

 

Die Leistungen der Herdbuchzüchter stehen bei der Zuchtschau der Schwäbisch-Hällischen beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen im Mittelpunkt. Hier haben Laien die Chance, Sauen und Eber der alten Landrasse einmal ganz aus der Nähe zu sehen und etwas über die Zuchtarbeit zu lernen. Die Zuchtleiter Maite Mathes und Albrecht Weber erklären den Gästen, auf welche Merkmale es bei den Herdbuchtieren ankommt.

 

Im Stall von Bernd Traub steht der dreijährige Eber Ramat. Leo, Lukas und Ben werden Ramat bei der Zuchtschau in den Vorführring führen. Bernd Traub öffnet die Türe zur Box und die Jungs gehen ohne Furcht hinein zu dem rund 300 Kilogramm schweren Eber. „Darauf legen wir Wert“, erklärt Bernd Traub, „unsere Tiere müssen friedlich sein.“ Weitere Kriterien bei der Zuchtschau sind beispielsweise Fleischanteil und Rückenspeckdicke. Auch das Äußere spielt eine Rolle. Ein rassetypisches Merkmal der Schwäbisch-Hällischen ist das große Schlappohr. Wichtig ist, ob die Beine – der Fachmann spricht von „Fundamenten“ – kräftig sind. Wie Ramat wohl abschneiden wird? Die Traubs sind gespannt.

 

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Auf dem feuerroten Oldtimer-Traktor Mc Cormick International Farmall D-324 – „der gehört den Jungs“, sagt Bernd Traub stolz – geht’s hinaus auf die Felder. Hier bauen die Traubs Getreide an, das zu 90 Prozent an die Schweine verfüttert wird. Doch Bernd Traub will etwas anderes zeigen. Der Landwirt steuert eine Wiese an, in der große Sonnenblumen aus einem Blütenmeer ragen. Fünf Hektar seines Besitzes hat er in diesem Jahr mit der so genannten Blühmischung eingesät. Das wird honoriert im Rahmen des baden-württembergischen Förderprogramms für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT). Später werden die Blüten gemulcht und in den Boden eingebracht. „Keine Ernte, viel Arbeit“, bilanziert Bernd Traub und lacht, „nur Schönes!“

 

29. Hoffest auf dem Sonnenhof, Wolpertshausen
Sonntag, 28. August 2016
10 Uhr: Gottesdienst im Hofgarten, ab 11 Uhr „Das Beste aus Küche und Keller“, ab 14 Uhr Zuchtschau mit Schwäbisch-Hällischen Herdbuchtieren