Schüler filmen beim Bio-Bauern
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Mit einem Film über das Schwäbisch-Hällische Schwein wollen Schülerinnen und Schüler des Erasmus-Widmann-Gymnasiums Schwäbisch Hall beim bundesweiten Wettbewerb „Echt Kuh-l!“ zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft punkten. Für die Recherche zeigt der Hohenloher Bio-Bauer Dietmar Lober den Kindern seinen Zuchtbetrieb mit den so genannten Mohrenköpfle.
Im Stall ist’s ganz ruhig. Die Schweine haben vor kurzem ihr Futter bekommen und schlafen, erklärt Dietmar Lober den jungen Besuchern. Philipp (17) und Louis (16), Schülermentoren, filmen die Szene; die Fünftklässlerinnen Ava, Muskaan, Maya, Carmen und Elise stellen die Fragen und schreiben eifrig mit. „Was schätzt ihr, wie schwer ist eine Sau?“, fragt Lober die Kinder und schaut in ratlose Gesichter. „Wie schwer seid ihr?“, versucht er den Mädchen auf die Sprünge zu helfen. Am Ende verrät er: Rund 140 Kilogramm wiegt eine junge Schwäbisch-Hällische Jungsau, eine alte Sau bringt über 200 Kilogramm auf die Waage.
Beim Bundeswettbewerb „Echt Kuh-l!“ geht’s in diesem Schuljahr um das Thema Tierwohl. Die Kinder und Jugendliche sollen herausfinden, wie Nutztiere gehalten werden. Wie viel Futter, Platz, Luft und Licht brauchen die Tiere im Stall und auf der Weide? Woran erkennt man, wenn es den Tieren gut geht? Was passiert, wenn die Tiere krank werden? Was bedeutet tiergerechte Haltung und was hat das alles mit unserem Einkaufskorb zu tun?
Die Lehrerin Ina Rübenstrunk hat ihre Schützlinge gut vorbereitet. Die Mädchen kennen den Unterschied zwischen Bio- und konventioneller Haltung – „Die Schweine haben Auslauf“ –, Dietmar Lober erklärt ihnen, wie viele Zitzen eine Schwäbisch-Hällische hat (zwischen 12 und 16), dass die vorderen Zitzen mehr Milch geben und dass er in den ersten Lebenstagen der Ferkel die Ammen-Dienste einer anderen Sau nutzen kann, wenn der Wurf zu groß ist.
Vor allem aber dürfen sich die Kinder im ganzen Stall umschauen, die Deckel der Ferkelnester lüften – „Fasst mal nach unten, die haben Fußbodenheizung“ - und die in der Wärme eng aneinander geschmiegten Tiere streicheln. Die Öffnung zum Auslauf hält er in den ersten Lebenstagen noch verschlossen, erklärt der Bio-Bauer. Die Ferkel sind nämlich sofort nach der Geburt aktiv: „Bei Temperaturen von minus fünf Grad, wie wir sie heute morgen hatten, wäre ein Ferkel draußen nach zehn Minuten erfroren.“ Der Größenunterschied zwischen Sau und Ferkel – etwa 1 zu 200 – fasziniert die Mädchen besonders. „Bei den Menschen ist der Unterschied nur 1 zu 20“, zieht Lober einen anschaulichen Vergleich. Der Gefahr, dass eine Sau ein Ferkel erdrückt, beugt er mit geschicktem Stallbau vor – etwa mit Trennwänden, die unten offen sind, damit die Kleinen ausweichen können.
Eineinhalb Stunden sind im Flug vergangen. „Woran erkennt man eigentlich, dass Ihre Tiere glücklicher sind als andere“, will eine Schülerin zum Schluss wissen. „Das weiß ich auch nicht“, sagt der Bio-Bauer und lacht: „Ich frage sie immer, und dann grunzen sie!“
Weitere Informationen: www.echtkuh-l.de
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