Im Freilandmusem Wackershofen sind die flinken Ferkel los: Herdbuchsau Maria ist zum sechsten Mal Mutter geworden. Es war eine Punktlandung. Vor genau drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen hatte der Schwäbisch-Hällische Zuchteber Otto das Vergnügen, der auch an Marias letzten Würfen im Mai und November 2012 sowie im Mai diesen Jahres beteiligt war. Denn im Freilandmuseum praktizieren die Sau und der Eber noch den so genannten Natursprung, ansonsten ist in der Schweinezucht schon aus hygienischen Gründen – der Eber müsste zwischen den Sauen auf verschiedenen Bauernhöfen wechseln – die künstliche Besamung die Regel.

 

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Mit 15 Ferkeln macht Maria ihrem Dasein als fruchtbare Schwäbisch-Hällische Herdbuchsau alle Ehre. Auf der Stammkarte, die Zuchtleiter Georg Rüeck für die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall führt, ist ihre Geschichte genau aufgeführt: Auf dem Hof von Friedrich Laukemann in Vellberg wurde das Tier am 13. Juni 2010 geboren. Die Sau der Rasse „SH“ – Schwäbisch-Hällische – hat zweimal acht Zitzen. Nach ihrem ersten Wurf wurde sie am 30. August 2011 „Maria“ genannt, ins Herdbuch eingetragen und mit der Herdbuchnummer „3324“ versehen.

 

Typisch für die alte Landrasse: Ihre so genannte Lebendtageszunahme (auf der Stammkarte „LTZ“ genannt) betrug 522 Gramm. So viel nahm die kleine Maria zu - pro Tag, wohlgemerkt. Ihr Rückenspeck, der im übrigen mittels Ultraschall gemessen wird, ist 1,7 Zentimeter dick. Und dass sie eine schöne Schwäbisch-Hällische Sau ist, belegt die Note für „EXT“ – ihr Exterieur: Maria hat 7 von maximal 10 Punkten. Wichtig für eine Zuchtsau ist natürlich die Liste der Zuchtleistungsergebnisse: Hier wird Georg Rüeck nun Wurf Nummer sechs eintragen – einschließlich Geburtstag, Name und Herdbuchnummer des Zuchtebers, die SH-Rasse, wie viele Ferkel geboren und wie viele aufgezogen wurden sowie die Anzahl der weiblichen Tiere.

 

b2ap3_thumbnail_pdf_icon.png Stammkarte
von Sau Maria
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Dass die 15 Mohrenköpfle im Stall in Wackershofen so munter durch die Gegend springen, hat neben ihrem Bewegungsdrang auch einen anderen Grund: Es ist empfindlich kalt geworden, und der Stall auf dem Gelände ist vorne offen. Gut, dass es das so genannte Ferkelnest gibt, in dem sich die Kleinen unter eine Wärmelampe kuscheln können. Sicherheitshalber gibt Bauer Uli Reichert, der die Schwäbisch-Hällischen im Freilandmuseum betreut, noch einen großen Korb frisches Stroh dazu.

 

Auf die Besucher, die am Wochenende zum vorweihnachtlichen Markt nach Wackershofen kommen, wartet mit den schwäbisch-hällischen Ferkeln also eine weitere Attraktion. Und sind im Freilandmuseum auch bis zum Start in die neue Saison (16. März 2014) die Gebäude geschlossen: Das Gelände und vor allem der Stall bleiben geöffnet. Uli Reichert bekräftigt: „Besucher sind herzlich willkommen.“

 

Weitere Informationen über das Freilandmuseum Wackershofen: www.wackershofen.de