„Super!“ Michael Kraiß ist begeistert, denn die Besucher der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd sind es auch. Zur Landesgartenschau in der Stauferstadt haben neun Mohrenköpfle, wie sie der Färbung wegen in Hohenlohe liebevoll genannt werden, ihre neue Heimat im Wald unterhalb des Schönblicks in Schwäbisch Gmünd gefunden. Hier werden die Schwäbisch-Hällischen wie ihre Vorfahren bis Ende Oktober leben. Die Schweine stammen von der Bäuerlichen  Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, nach Ende der Schau werden sie zurück nach Schwäbisch Hall gebracht.

 

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Michael Kraiß, Waldschweinbeauftragter der Landesgartenschau und Student der Politik- und Verwaltungswissenschaften im Praxissemester, hat sich mit viel Engagement dafür eingesetzt, die Schweine auf der Landesgartenschau zu zeigen. In Nadja Leonhard und Fritz Wolf vom Grünen Zentrum der Erzeugergemeinschaft hat er die richtigen Partner gefunden, das Projekt zu realisieren. Die beiden Agraringenieure beraten unter anderem Bauern, die ihren Hof auf Schwäbisch-Hällische Landschweine umstellen.

 

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Fritz Wolf erinnert sich an diskussionsreiche Wochen: „Es war recht mühsam. Die Auflagen werden zur Zeit besonders streng ausgelegt.“ Zur Zeit – das bezieht sich auf die so genannte Afrikanische Schweinepest. In Polen sind bereits Schweine erkrankt, ein Übergreifen der Schweinepest auf Deutschland wollen die staatlichen Stellen natürlich mit aller Macht verhindern. Ein doppelter Zaun, der die wilden Verwandten von den Weideschweinen fernhält, ist ohnehin Pflicht. Auch Forstwirtschaftsamt, Wasserwirtschaftsamt, Naturschutz- und Umweltamt hatten ein Wörtchen mitzureden. Wasser musste verlegt werden, denn die Weide liegt mitten im Wald auf dem Schönblick-Gelände. Die Hütten, in die sich die Tiere bei Hitze, Regen oder einfach zum Dösen zurückziehen, hat die Erzeugergemeinschaft zur Verfügung gestellt.

 

Die bürokratischen Hürden sind genommen – und alles sind froh. Julia Eckert vom Veterinäramt und Tierarzt Michael Müdsam haben dem Projekt Waldschweine ihren Segen gegeben. Schwäbisch Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold half persönlich mit, die Schwäbisch-Hällischen in ihre Ferienwohnung zu treiben. Hier werden sich die Tiere von allem ernähren, was sie mit ihrem kräftigen Rüssel aus dem Waldboden zutage fördern: Wurzeln, Würmer, Pilze. Ganz so, wie es Schweinen gefällt. Landwirt Josef Weiß aus Wetzgau schaut zweimal am Tag nach seinen Schützlingen und ergänzt die schweinische Speisekarte mit einem Futtermix unter anderem aus Eicheln. Die neuen Waldbewohner leben übrigens im Gartenschaubereich Himmelsleiter. Das passt doch!

 

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