Am Ostersonntag endet die christliche Fasten- oder Passionszeit. Dank eines Tricks gönnen sich die Schwaben schon vorher Fleisch: Sie verstecken es einfach. Die Rede ist von der Maultasche, die hierzulande gerne an Gründonnerstag auf den Tisch kommt. Im Volksmund wird sie auch „Herrgottsbscheißerle“ genannt.

 

Zur Herkunft der Maultasche gibt es verschiedene Legenden. Eine besagt, dass auf diese Weise Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher auch der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor ihrem Herrgott verstecken wollten. Eine andere, dass es Protestanten waren, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1831 zurück. Damals beschrieb der königlich württembergische Prälat Johannes Christoph von Schmid die Maultasche als „gefüllte Nudel aus Schwaben“. Erste schriftliche Rezepte für die Zubereitung der Maultaschen sind in Schwaben aus den Jahren 1844 sowie 1905 überliefert.

 

Ursprünglich waren die Teigtaschen ein Arme-Leute-Essen, da unter der Hülle die Küchenreste der letzten Tage Verwendung fanden. Heute ist die Maultasche längst salonfähig und wird das ganze Jahr über genossen und am liebsten dann, wenn sie aus der eigenen Küche kommt. In unser Rezept kommt natürlich Schwäbisch-Hällisches Qualitätsfleisch, denn es steht - ganz wie die schwäbische Maultasche - unter dem Siegel „geschützte geografische Angabe“ der Europäischen Union. Hier ein altes Familienrezept aus Hohenlohe. Und da gemeinsam kochen und gemeinsam essen Spaß macht, laden Sie doch Freunde zur Maultaschenparty ein!

 

Zutaten:

• 500g Nudelteig (beim Bäcker bestellen)
• 250g Schweinebrät vom Schwäbisch-Hällischen (beim Metzger bestellen)
• 250g fein gehackter Schwäbisch-Hällischer Schweinebauch
• 5 Eier
• 500g frischer Spinat
• 1 Zwiebel
• Petersilie gehackt
• 100g magerer gerauchter Echt Hällischer Speck
• Braten- oder Schinkenreste
• 1 - 2 altbackene Brötchen
• Pfeffer, Salz, Muskat

 

Zubereitung:

Spinat kochen, gut ausdrücken und hacken. Zwiebeln fein schneiden und in Butter glasig werden lassen. Braten- oder Schinkenreste sowie Speck fein würfen. Brötchen in Wasser einweichen, gut ausdrücken und mit allen anderen Zutaten durch den Fleischwolf drehen und abschmecken. Den Teig auswellen und in lange Streifen schneiden. Die Füllung gleichmäßig auf eine Seite verteilen und die andere darüberschlagen. Die mit Eiweiß bestrichenen Ränder mit einem Holzlöffel gut andrücken und anschließend durchschneiden. In Fleischbrühe langsam ziehen lassen und mit in Butter gebräunten Zwiebelringen auf den Tisch bringen. Guten Appetit – und schöne Ostern!