Saustarke Schau


Was für ein Mann! Rund 350 Kilogramm bringt Stockstone auf die Waage. Auch sonst macht der Zuchteber von Werner Leonhard aus Reichenbach/Nahe bei der Präsentation von Schwäbisch-Hällischen Zuchttieren im Führring eine tolle Figur. 16 Würfe gehen bereits auf das Konto des potenten Zweijährigen.

 

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Der Schwäbisch-Hällische Zuchteber Stockstone mit Besitzer Werner Leonhard aus Reichenbach/Nahe.

 

Erstmals hat die schweinische Schau beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen stattgefunden. Aus gutem Grund: Hier hatten 1984 acht Bauern mit den letzten verbliebenen Schwäbisch-Hällischen Sauen und einem Eber einen Neuanfang gewagt, 1986 die Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein e.V. gegründet und damit die alte Landrasse vor dem Aussterben bewahrt. Heute bilden 250 eingetragene Herdbuchsauen mit 15 Zuchtebern die tragfähige Basis für die Zucht der Schwäbisch-Hällischen.

 

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Namenloser Eber von Werner Leonhard.

 

Die Jury war hochkarätig: Der staatlich bestellte Zuchtleiter für Baden-Württemberg, Albrecht Weber (Stuttgart), sowie die Zuchtleiterin für die übrigen Bundesländer, Maite Mathes (Hannover) erklärten den Zuschauern, worauf es bei den Schwäbisch-Hällischen im Detail ankommt. Da ist die Rede von „Fundament“ – gemeint sind die Beine, Klauen und Muskulatur -, von „Säumungsstreifen“ – der Übergang zwischen der schwarzen und der rosa Färbung -, von Zuchtlinien, von Gesäuge und von Zwischenzitzen. Und die hat der zweite, noch namenlose Eber aus dem Stall von Werner Leonhard leider aufzuweisen. Mag er auch sonst den Anforderungen entsprechen, das ist ein Ausschlusskriterium für die Zucht, ist sich die Jury einig.

 

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Zuchtsau Habiba von Klaus Dechent aus Wolpertshausen.

 

Viel Beifall fanden die Sauen: Klaus Dechent aus Wolpertshausen präsentierte Habiba, in der Familie nur liebevoll Emma genannt, die einen besonders hübschen Schwanz vorzuweisen hat und von der Jury als „schöne Typsau“ beurteilt wurde. Zwei Wurfschwestern aus dem Stall von Friedrich Eberhardt aus Frankenhardt-Hellmannshofen – die Jungsauen Nummer 4068/29 sowie 4068/31 - versprechen Zuchtkarriere zu machen. Auch sie tragen noch keinen Namen, erst nach ihrem ersten Wurf werden sie ins Herdbuch eingetragen und benannt. Die beiden Hübschen werden künftig im Freilandmuseum in Wackershofen leben.

 

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Zuchtsau Aster mit Sintha Preuß vom Klinikum am Weissenhof, Weinsberg.

 

„Germany’s Next Topmodel“ (Maite Mathes) aber heißt Aster. Die noch nicht einjährige Sau lebt im Klinikum am Weissenhof bei Weinsberg. Dort setzt Sintha Preuß die Schwäbisch-Hällische bei der Arbeit mit den Kranken ein. Aster ist also Publikum gewöhnt, läuft anstandslos durch den Ring und lässt sich gerne streicheln. Albert Weber lobt die „rassetypische Zeichnung, das gute Fundament und die schönen langen Zitzen“ der Sau, Kritik erntet lediglich Asters „etwas zu leichtes Ohr“.

 

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Friedrich Eberhardt aus Frankenhardt-Hellmannshofen mit zwei Jungsauen.

 

Auf dem hört die Sau im Führring aber gar nichts. Beim Warten im Stall hat sie nämlich erstmals Bekanntschaft mit einem Eber gemacht, der ihr offenbar besonders gut gefiel. „Die wird bald rauschig“, lautet das fachmännische Urteil der Züchter. Oder weniger fachmännisch ausgedrückt: Aster ist eindeutig verliebt!

 

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Die Züchter freuen sich über ihre Urkunden, welche die Jury vergeben hat (links außen Maite Mathes, rechts außen Albrecht Weber).


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