Marias Ferkel sind flügge


Rund zwei Monate sind sie jetzt alt, die Ferkel der Schwäbisch-Hällischen Herdbuchsau Maria. Und klein sind die Mohrenköpfle nicht mehr: „10 bis 15 Kilo bringen die schon auf die Waage“, sagt Bauer Uli Reichert, der die Tiere im Freilandmuseum Wackershofen betreut. Die Elf sind die Attraktion bei den Kindern, die am Gatter stehen und das Gewusel beobachten.

 

Besonders lebhaft wird es im Stall, wenn es Futter für die Schwäbisch-Hällischen gibt. „Schaut mal“, ruft ein Mädchen den anderen zu, „das Ferkel liegt in der Futterrinne.“ Ein besonders gieriges Schweinchen hat sich hier breit gemacht. Reichert lacht: „Damit die Kleineren nicht ans Fressen kommen.“

 

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Das mit dem Fressen interessiert auch Vater Otto am meisten. „Der ist jetzt auf Diät“, hat Reichert beschlossen, „Otto ist zu dick.“ Freundlich krault er den Zuchteber am Kopf, der sich die Streicheleinheiten offenbar gerne gefallen lässt. Dann wirft der Bauer ihm eine Schippe hin. Mehr gibt es nicht, Otto bleibt auch so bei Kräften. Herdbuchsau Maria dagegen ist in den vergangenen Wochen schmal geworden, ihre Speckschicht hat sich abgebaut. „12 bis 15 Liter Milch gibt eine Sau am Tag, das ist viel im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht“, erklärt Reichert. Der Appetit der Rasselbande hat sichtlich an ihr gezehrt. „Deshalb muss ich sie jetzt von den Ferkeln trennen.“

 

Wenn die Jungen nicht säugen, baut sich im Gesäuge der Herdbuchsau Druck auf, Trächtigkeitshormone werden freigesetzt, Maria ist wieder empfängnisfähig. Ein Liebesspiel auf der Schweineweide wird es für Maria und Otto aber nicht geben: „Normalerweise lasse ich die beiden fünf Wochen zusammen draußen, aber der Eber ist zu gierig und schnappt ihr das Futter weg“, sagt der Bauer. Er lässt die beiden stattdessen am Morgen für einige Zeit zusammen. Wenn alles klappt – und davon geht Reichert aus – wirft die Sau in drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen erneut.

 

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Derweil löst Maria mit der Schnauze den Mechanismus am Wassernapf aus. Statt aber zu saufen, schöpft sie Wasser in den Außenbereich. Warum, wird schnell klar: Sie mischt etwas Mist und Wasser zusammen. Da plumpst schon Otto in die schlammige Brühe und suhlt sich genüsslich. Maria aber lässt sich nicht verdrängen. Weg da - entschieden schubst sie den Eber zur Seite und tut es ihm nach. Eine echte Schweinerei!

 

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