Serie (17): Die Förderung der Haltung


Die Haltung der Schweine, deren Fleisch als Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. (geschützte geografische Angabe) vermarktet wird, ist verbrieft und vorbildlich. Das lässt sich nun mit Fug und Recht sagen, denn sie ist Vorbild für Förderprogramme, die jetzt auch den Züchtern und Mästern der alten Landrasse zugute kommen: zum einen Fakt (Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl) der Landesregierung (siehe Serie 16) und zum anderen die so genannte Tierwohl-Initiative, ein Branchen übergreifendes Bündnis des Lebensmitteleinzelhandels, der Fleischwirtschaft und der Landwirtschaft „mit dem Ziel einer tiergerechteren und nachhaltigeren Fleischproduktion“, so die Selbstdarstellung.

 

„Jetzt wird die Arbeit unserer Mitgliedsbetriebe auch öffentlich honoriert“, sagt Fritz Wolf vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst. Er betreut gemeinsam mit den Kollegen die Mitgliedsbetriebe der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Seit deren Gründung im Jahr 1985 werden Schwäbisch-Hällische nach strengen Richtlinien gehalten. Diese Schweine haben mehr Platz als ihre Artgenossen (1,2 Quadratmeter pro Tier statt der in Deutschland vorgeschriebenen 0,75 Quadratmeter), leben in Gruppen, auf Stroh, bei Tageslicht und, wo möglich, mit Auslauf. Das Landesprogramm Fakt fördert dies nun als „Tiergerechte Mastschweinehaltung“ mit 9 Euro (Einstiegstufe Tierschutzlabel) und 14 Euro (Premiumstufe Tierschutzlabel) pro Tier.

 

Auch die Tierwohl-Initiative des Lebensmittel-Einzelhandels entlohnt Landwirte, die Ferkel und Mastschweinen mehr Platz einräumen, ihnen Beschäftigungsmaterial bieten und sie natürlichen Klimareizen aussetzen: 500 Euro Basisbonus plus die Förderung einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen sind für die Mäster drin. Dem geht natürlich jede Menge Papierkram voraus, bei dem der Landwirtschaftliche Beratungsdienst die Bauern unterstützt.

 

Die Resonanz bei den Schweine haltenden Landwirten war groß, größer als die Summe, die in der ersten Phase der Initiative zur Verfügung steht. So wurden Anfang Mai zunächst 46 Prozent der Antragsteller zur Auditierung der Initiative zugelassen – 2142 Betriebe deutschlandweit, darunter 45 Mitglieder der Erzeugergemeinschaft. „Das zeigt: Bauern sind am Tierwohl interessiert“, sagt Christoph Zimmer vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst, „es muss sich aber für sie rechnen.“

 

Für Landwirte, die Schwäbisch-Hällische Schweine artgerecht halten, rechnen sich ihre Mühen gleich doppelt. Warum, erfahren Sie in der nächsten Folge unserer Serie „Qualität hat ihren Preis“. Schauen Sie rein!


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