Zuchtschweine im Vorführring


Die Mohrenköpfle sind in aller Munde. Aber wer hat schon mal ein ausgewachsenes Schwäbisch-Hällisches Schwein gesehen? Bei der Zuchtschau, die am letzten Sonntag im August beim Hoffest auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen stattfindet, bietet sich die Chance. Der staatlich bestellte Zuchtleiter für Baden-Württemberg Albrecht Weber (Stuttgart) und die Zuchtleiterin für die übrigen Bundesländer Maite Mathes (Hannover) erklären den Zuschauern, worauf es bei den Schwäbisch-Hällischen im Detail ankommt.

 

Erstmals hat die schweinische Schau im vergangenen Jahr auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen stattgefunden. Aus gutem Grund: Hier hatten 1984 acht Bauern mit den letzten verbliebenen Schwäbisch-Hällischen Sauen und einem Eber einen Neuanfang gewagt,  1986 die Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein e.V. gegründet und damit die alte Landrasse vor dem Aussterben bewahrt. Heute bilden 280 eingetragene Herdbuchsauen und neun Eberlinien die tragfähige Basis für die Zucht der Schwäbisch-Hällischen.

 

„Das Zuchtziel beschreibt das ideale Schwein, bei der Vorführung können wir beurteilen, wie sich das Zuchtziel in der Realität darstellt“, sagt Albrecht Weber. In früheren Zeiten waren diese Schauen für die Züchter von enormer Bedeutung. Ein Siegertier im Stall zu haben bedeutete bares Geld. Heute ist die Veranstaltung vor allem eine Chance für Jung und Alt, Schwäbisch-Hällische einmal live zu bestaunen. Einen Eber mit 300 bis 350 Kilogramm sieht man schließlich nicht alle Tage. Interessierte können sich vor Ort auch über die Rettung der alten Landrasse informieren.

 

Bewertet werden die Schweine im Vorführring nach den in den Leistungsprüfungen festgelegten Kriterien wie Fleischanteil, Rückenspeckdichte oder Anzahl der Ferkel. Auch das Äußere spielt eine Rolle. „Ein rassetypisches Merkmal der Schwäbisch-Hällischen ist das große Schlappohr“, erklärt der Zuchtleiter. Wichtig ist auch, ob die Beine – der Fachmann spricht von „Fundamenten“ – kräftig sind. Bei der Sau wird besonders das Gesäuge beäugt.

 

Die Tiere treten in drei Kategorien an: Jungsauen, Sauen und Eber. Mit von der Partie sind in diesem Jahr die Herdbuchzüchter Klaus Dechent aus Wolpertshausen, Werner Leonhard aus Reichenbach/Nahe, Friedrich Eberhardt aus Frankenhardt-Hellmannshofen, Gerd Albrecht aus Weikersheim, Uli Reichert vom Freilandmuseum  Schwäbisch Hall-Wackershofen und Sintha Preuß vom Klinikum Weissenhof bei Weinsberg. Sie hatte 2013 mit der hübschen Sau Aster die Konkurrenz auf die Plätze verwiesen. Man darf gespannt sein, wer in diesem Jahr das Rennen macht.

 


Hoffest auf dem Sonnenhof
Sonntag, 31. August 2014, ab 10 Uhr
Haller Straße 20
74549 Wolpertshausen
(Autobahn 6, Ausfahrt 44)

 

Das Programm


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